Oberhalb von Monieux gibt es eine Eselfarm, hier kann man sich einen Esel als Wanderbegleitung mieten. Dabei geht es weniger darum, das Tier irgendwelches Gepäck schleppen zu lassen, sondern vielmehr darum, das Wesen Esel zu verstehen. Esel haben einen sehr eigenen Charakter. Sie tun nur etwas, wenn es für sie einen Sinn ergibt. Sie sind sehr schlau, nicht so scheu wie Pferde, und können wahnsinnig anhänglich sein. Die Ähnlichkeit zum Hund ist nicht von der Hand zu weisen. Auch Esel gehen gerne eine Gassirunde, kuscheln, denken sich irgendwelchen Schabernack aus, und lieben Gesellschaft. Für mich sind Esel die besseren Hunde. Und das beste… man kann sie als ökologischen Rasenmäher einsetzen 😅
Die Eselfarm ist nur 20 Kilometer von unserem Ferienhaus La Rostane entfernt.
Hier Esel kennenlernen: www.la-rostane.de
Wenn man nördlich der Montagne de Lure vom Méouge-Tal über Saint-Pierre-Avez Richtung Sommet de la Platte wandert, ist auf den Wegweisern schon früh eine Wegkreuzung ‘Col du Vieux Bus’ angekündigt. Beim weiteren, teils anstrengenden Aufstieg hat man genug Zeit zu rätseln, was das wohl ist… 🤔
Dann angekommen, auf 1.279 Metern, steht da doch tatsächlich mitten im Wald ein alter, verrotteter Bus. Wie kommt der denn da hin? Kaum vorstellbar, dass der da aus eigener Kraft hoch gefahren ist. Meine Recherchen haben leider zu keinem Ergebnis geführt, er wurde offenbar von Waldarbeitern als Rastplatz genutzt.
Das hat meinen kreativen Hirnwindungen natürlich keine Ruhe gelassen. Zu ein paar Erklärungen bin ich gekommen, manche davon wären theoretisch sogar möglich… 😅
“Vor vielen Jahrzehnten war hier oben in der Einsamkeit der provenzalischen Voralpen eine Bushaltestelle. Vielleicht gab es auch einen Briefkasten, der einmal wöchentlich verkehrende Bus hat gleichzeitig noch als Postauto gedient. Die einfache Fahrt vom Tal hier rauf dauerte circa achteinhalb Stunden, Teile der Strecke konnten nur mit Hilfe von Seilwinden bezwungen werden. Irgendwann, nach vielen Jahren, haben die Verkehrsbetriebe festgestellt, daß diese Strecke unrentabel ist. Ok, ein Fahrgast in vierzehn Jahren, das rechnet sich nicht wirklich. Der Bus wurde immer schlechter gewartet, bei seiner letzten Fahrt ist der Kühler heißgelaufen, was einen Motorschaden zur Folge hatte. Eine Bergung wäre sehr komplex und teuer gewesen, so hat man das Gefährt einfach hier oben stehen lassen”
“Eine lustige Reisetruppe hatte die Idee, etwas Bergluft zu schnappen. Sie überredeten den Busfahrer, ein Stück weit den Berg hoch zu fahren. Anfangs kein Problem, dann wurde es aber immer steiler und enger. Es war weder möglich zu wenden, noch rückwärts durch die engen Serpentinen zu rollen. So ging es immer weiter nach oben. Zwischendurch mussten die Touristen sogar schieben, weil es der Bus aus eigener Kraft nicht mehr schaffte. Was für eine Strapaze, auch für den Busfahrer. Dieser erlitt auf einer Lichtung in 1.279 Metern Höhe einen Herzinfarkt und verstarb. Bis heute hat sich kein Busfahrer gefunden, welcher den Mumm hat, den Bus hinunter ins Tal zu manövrieren”
“Es war Freinacht, die Dorfjugend von Saint-Pierre-Avez hatte schon seit langer Zeit Jean-Yves im Visier, den ehemaligen Busfahrer, der auf seinem Hof alles mögliche an altem Schrott sammelte. Unter anderem einen alten Schulbus, den er selbst mehr als vier Jahrzehnte steuern durfte, bis er dann endlich in Pension ging. Der Bus war technisch fertig, die Verkehrsbetriebe überließen das Vehikel ihrem treuen Angestellten als Abschiedsgeschenk. Win-Win… Jean-Yves freute sich riesig, und sein Arbeitgeber sparte sich die Entsorgung. So kam es, dass sich immer mehr Schrott ansammelte. Wie die Dorfjugend nun in der Freinacht den Bus auf über 1.200 Meter Höhe gebracht hat, bleibt bis heute ein Geheimnis. Nur noch die Dorfältesten wissen, wie es war… ”
“Ein milder Frühlingstag, die Sonne scheint, es ist angenehm warm, überall sprießen die Gräser und Blüten, es duftet wunderbar. Davon bekommen die 38 Schüler auf dem Weg von Salérans nach Laragne-Montéglin nicht viel mit. Sie sitzen im Schulbus und sind komplett gefrustet. Heute stehen wichtige Klassenarbeiten an, und wie immer, keiner hatte gelernt. Das konnte nur mal wieder in die Hose gehen. Pascal hatte die rettende Idee: ‘Wir entführen den Bus!’. Gesagt getan. Sie zwangen den Busfahrer, indem sie ihm einen frisch gespitzten Bleistift an die Kehle hielten, in Barret-sur Méouge Richtung Saint-Pierre-Avez abzubiegen. Es ging immer weiter hinauf, ausnahmsweise hatten die Schüler auch kein Problem, bei extrem steilen Stellen anzuschieben. Plötzlich erlitt der Busfahrer einen tödlichen Herzinfarkt, der Rest der Geschichte ist bekannt…”
So, da könnte ich natürlich noch einige Ideen dazu schreiben. Ich lass es mal gut sein, Eure Fantasie soll ja auch noch etwas angeregt werden… 😅
Montagne de Mare (1.622 m), Baronnies provençales
Hier Urlaub machen: www.la-rostane.de
Bekanntermaßen klettere ich ja gerne in irgendwelchen Ruinen herum und streife mit Freude durch historisches Gelände. Heute zeige ich Euch ein ganz besonderes Schmuckstück: Das Château de Courtine 🥰
Zwei Kilometer südlich der Altstadt von Avignon liegt Courtine, ein großes, nicht wirklich attraktives Gewerbegebiet, wo auch der TGV-Bahnhof von Avignon zu finden ist. Früher bestand dieses 350 Hektar große Gelände aus landwirtschaftlich genutzten Flächen, mit fruchtbarem Boden und viel Wasser durch die angrenzende Durance im Süden und die Rhone im Westen 🙂
Zentrum war das Château de Courtine, hier wurde früher neben der traditionellen Landwirtschaft auch ein Weingut betrieben. Irgendwann wurde die Bewirtschaftung eingestellt, in den 1990er Jahren hatte sich das Planungsbüro RFF einquartiert, um von dort das gigantische TGV Méditerranée-Projekt zu leiten. Danach wurde das Anwesen dem Verfall preisgegeben. 2007 kaufte ein Immobilienkonzern das Château mitsamt diverser Nebengebäuden. Hier sollte ein Vier-Sterne-Hotel entstehen, nur zwei Autominuten vom TGV-Bahnhof Avignon entfernt. Daraus wurde bis heute leider nichts 🥲
Mehrere Brände zerstörten Teile der Gebäude, Vandalismus tat sein übriges. Heute sind nur noch Teile der einst edlen Stuckdecken, mit Tomettes belegten Böden und der alten raumhohen Kamine zu erkennen. Das Balustradengeländer der prächtigen Doppeltreppe, die historischen Fenster, ja sogar Kupferkabel wurden herausgerissen und geplündert. Zudem hat sich das gesamte Gelände zunehmend als öffentliche Müllhalde etabliert 😡
Ich konnte über die Geschichte dieses Ortes bislang nicht viel herausfinden. Ich bin auch nicht der einzige, der sich dafür interessiert. In einer historischen Karte von 1830 ist es noch als Château vermerkt, heute nur noch als Domaine de Courtine. Wenn es so weiter geht, dann wird man es bald gar nicht mehr finden. Dennoch ein faszinierendes Anwesen, mit einer sicherlich bewegten Geschichte. Vielleicht wird sie ja doch noch fortgesetzt… ☺️
Oben auf dem Plateau d´ Lagarde liegt die 1667 erbaute, von Lavendelfeldern umgebene Kapelle, welche auf den Ruinen einer ehemaligen Einsiedelei aus dem Jahr 1032 errichtet wurde. Die Überlieferung besagt, dass für den Bau die Steine eines ehemaligen Templer-Klosters verwendet wurden, welches sich nicht weit entfernt am Gipfel des Berges Saint Pierre befunden hat. Am 13. April 1728 billigte der Bischof von Apt den Wunsch, jedes Jahr am 01. Juni einen Prozessionszug nach Notre-Dame de Lamaron zur Erhaltung der Ernte durchzuführen. Dieser Zug findet auch heute noch jeweils am ersten Juni statt.
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Bauernhofruine Lausemoulan, Vaucluse
nur 18 Kilometer vom Ferienhaus La Rostane entfernt.
Hier Urlaub machen: www.la-rostane.de
In der Nacht zum 10. Mai 1944 flog ein britischer Wellington-Bomber über das Plateau d´Albion (Provence), welcher bei einem Angriff auf eine deutsche Rüstungsfabrik in der Nähe von Valence stark getroffen war.
Zeitgleich erwarteten die Männer einer kleinen, streng geheimen Zelle des französischen Widerstands einen Abwurf von Waffen und Vorräten aus England. Dafür zündeten Sie in einer Schlucht oberhalb von Simiane-la-Rotonde Leuchtfeuer an, um der Royal Air Force die Abwurfzone zu signalisieren.
Genau dies wurde der Crew des in Valence stark beschädigten Wellington-Bombers zum Verhängnis. Der junge Pilot ging davon aus, dass die Leuchtfeuer eine provisorische Landebahn markieren, und leitete die Notlandung ein. Das Flugzeug zerschellte in der Schlucht, alle fünf Besatzungsmitglieder verbrannten bis zur Unkenntlichkeit.
Am nächsten Morgen bargen die Widerstandskämpfer die Leichen und begruben Sie unweit von der Absturzstelle. Die Wrackteile wurden weitgehend im umliegenden Gebüsch versteckt, damit die Deutsche Wehrmacht diesen geheimen Abwurfort der Résistance nicht finden konnte. Später wurden die sterblichen Überreste der Besatzung auf den britischen Militärfriedhof Mazargues bei Marseille überführt.
Nach Kriegsende sammelte ein lokaler Künstler viele der Wrackteile auf, und schuf daraus eine aussergewöhnliche Skulptur, welche noch heute am Absturzort zu betrachten ist. Neben einer Schautafel befinden sich die Gedenktafeln an die Verstorbenen, sowie eine steinerne Stele. Ein Ort der Stille und des Gedenkens…
Die berühmte Buchhandlung Le Bleuet in Banon ist vom Ferienhaus La Rostane nur 18 Kilometer entfernt. Ein Besuch lässt sich prima mit dem Wochenmarkt am Dienstag Vormittag verbinden. Hier gibt es nicht nur den bekannten, in Kastanienblätter gewickelten Ziegenkäse, sondern viele weitere regionale Spezialitäten. Auch ein Bummel durch die historischen Gassen von Banon ist ein absolutes Muss… 😊
Hier Urlaub machen: www.la-rostane.de
Ich hab mal wieder (gefühlt zum vierhundertachtunddreißigsten mal) die Reiseinfos für Frankreich, sowie die aktuellen Bestimmungen im Land auf meiner Seite aktualisiert: Reiseinfos Frankreich
Zusammengefasst kann man sagen, dass geimpfte Personen (fast) alles dürfen. Der neue sogenannte ‘Pass Vaccinal’ ersetzt den bisherigen ‘Pass Sanitaire’. Das heißt, außer für die Einreise von Ungeimpften besteht keine Testpflicht mehr in Frankreich, da jetzt auch nur noch Geimpfte und Genesene Orte des öffentlichen Lebens besuchen dürfen. Dazu zählen Restaurants, Bars, Cafés, Kinos, große Einkaufszentren, Fernzüge, sowie für Kultur- und Freizeiteinrichtungen.
Mein Fazit: Wer naturnahen Urlaub liebt, gerne wandert oder radfährt, Menschenansammlungen wie bei Konzerten eh nicht mag, und auch eher selbst kocht als ins Restaurant geht, hat auch ohne Impfung bis auf die Testpflicht bei der Einreise nach Frankreich, sowie der Rückreise nach Deutschland kaum Einschränkungen.
Alle Infos dazu in meinem Beitrag unter Reiseinfos Frankreich
Vom Ferienhaus La Rostane aus sind es keine zehn Gehminuten ins fast eintausend Jahre alte Dorfzentrum von Saint-Christol. Hier gibt es einen kleinen Dorfladen, die Bar tabac restaurant le courss, Lavendel-Imker, die Fromagerie d’Albion, und natürlich den kleinen sonntäglichen Wochenmarkt…. Hier Provenceurlaub machen: www.la-rostane.de
Alle Provence-Fotos unter Provence-Foto des Tages
Hoch über dem kleinen, provenzalischen Dorf Rustrel, mit Blick auf die gegenüberliegenden Ockerfelsen, befindet sich dieser Kegel mit etwa acht Metern Durchmesser und fünf Metern Höhe. Diese Kapsel besteht aus dicken Stahlbetonwänden mit einer Stahlabschirmung, und schützt so die innenliegenden Empfangsantennen vor nuklearen Angriffen.
Das ganze war Teil der strategischen Raketenbasis auf dem Plateau d´Albion, welche von 1971 bis 1996 im Rahmen des Nato-Abkommens in Betrieb war. 600 Meter darunter, tief im Berg gelegen, befand sich einer von zwei Abschuß-Kontrollposten (PCT1), welcher über eine ähnlich geschützte Antenne auf dem Mont Ventoux direkt mit dem Élysée-Palast in Paris verbunden war.
Heute beherbergt dieses Tunnelsystem aufgrund seiner geräuscharmen Umgebung (seismisch, anthropogen und elektromagnetisch) eine interdisziplinäre Plattform für Forschung und Entwicklung, sowie wissenschaftliche und technologische Innovation. Das inzwischen international bekannte Laboratoire Souterrain à Bas Bruit (LSBB).
Unweit von Saint-Martin-de-Castillon entfernt, unscheinbar an der Straße nach Apt in einem kleinen Wäldchen gelegen, finden wir die Chapelle Saint-Placide. Die nach der großen Pest 1723 errichtete Kapelle thront auf einem Vorsprung mit Blick auf den Luberon, hier stand zuvor die romanische Kapelle Saint-Jean.
Aussergewöhnlich ist die neoklassizistische Fassade, insgesamt befindet sich das Gebäude jedoch trotz neuem Dach in schlechtem baulichen Zustand. Ein Spaziergang durch das malerische Saint-Martin-de-Castillon oder eine Wanderung in der Umgebung runden einen Besuch dieses spirituellen Platzes ab…
Entfernung von unserem Ferienhaus La Rostane: 25 km
Hier Urlaub machen: www.la-rostane.de