Ferienhaus La Rostane
Urlaub im Herzen der Provence

Herzlich Willkommen zum Provence-Blog von Christian Srock.
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23.07.2024

Eselwanderung in der Provence 🥰

Oberhalb von Monieux gibt es eine Eselfarm, hier kann man sich einen Esel als Wanderbegleitung mieten. Dabei geht es weniger darum, das Tier irgendwelches Gepäck schleppen zu lassen, sondern vielmehr darum, das Wesen Esel zu verstehen. Esel haben einen sehr eigenen Charakter. Sie tun nur etwas, wenn es für sie einen Sinn ergibt. Sie sind sehr schlau, nicht so scheu wie Pferde, und können wahnsinnig anhänglich sein. Die Ähnlichkeit zum Hund ist nicht von der Hand zu weisen. Auch Esel gehen gerne eine Gassirunde, kuscheln, denken sich irgendwelchen Schabernack aus, und lieben Gesellschaft. Für mich sind Esel die besseren Hunde. Und das beste… man kann sie als ökologischen Rasenmäher einsetzen 😅

Die Eselfarm ist nur 20 Kilometer von unserem Ferienhaus La Rostane entfernt.
Hier Esel kennenlernen: www.la-rostane.de
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Dieser Beitrag wurde erstellt von Christian Srock - 08:49 @ Urlaub in der Provence, Ferienhaus La Rostane, Wandern in der Provence | Kommentar hinzufügen

02.07.2024

Der Col du Vieux Bus

449735256_7646896222067296_8777318920442803007_n.jpgWenn man nördlich der Montagne de Lure vom Méouge-Tal über Saint-Pierre-Avez Richtung Sommet de la Platte wandert, ist auf den Wegweisern schon früh eine Wegkreuzung ‘Col du Vieux Bus’ angekündigt. Beim weiteren, teils anstrengenden Aufstieg hat man genug Zeit zu rätseln, was das wohl ist… 🤔

Dann angekommen, auf 1.279 Metern, steht da doch tatsächlich mitten im Wald ein alter, verrotteter Bus. Wie kommt der denn da hin? Kaum vorstellbar, dass der da aus eigener Kraft hoch gefahren ist. Meine Recherchen haben leider zu keinem Ergebnis geführt, er wurde offenbar von Waldarbeitern als Rastplatz genutzt.

Das hat meinen kreativen Hirnwindungen natürlich keine Ruhe gelassen. Zu ein paar Erklärungen bin ich gekommen, manche davon wären theoretisch sogar möglich… 😅

“Vor vielen Jahrzehnten war hier oben in der Einsamkeit der provenzalischen Voralpen eine Bushaltestelle. Vielleicht gab es auch einen Briefkasten, der einmal wöchentlich verkehrende Bus hat gleichzeitig noch als Postauto gedient. Die einfache Fahrt vom Tal hier rauf dauerte circa achteinhalb Stunden, Teile der Strecke konnten nur mit Hilfe von Seilwinden bezwungen werden. Irgendwann, nach vielen Jahren, haben die Verkehrsbetriebe festgestellt, daß diese Strecke unrentabel ist. Ok, ein Fahrgast in vierzehn Jahren, das rechnet sich nicht wirklich. Der Bus wurde immer schlechter gewartet, bei seiner letzten Fahrt ist der Kühler heißgelaufen, was einen Motorschaden zur Folge hatte. Eine Bergung wäre sehr komplex und teuer gewesen, so hat man das Gefährt einfach hier oben stehen lassen”

“Eine lustige Reisetruppe hatte die Idee, etwas Bergluft zu schnappen. Sie überredeten den Busfahrer, ein Stück weit den Berg hoch zu fahren. Anfangs kein Problem, dann wurde es aber immer steiler und enger. Es war weder möglich zu wenden, noch rückwärts  durch die engen Serpentinen zu rollen. So ging es immer weiter nach oben. Zwischendurch mussten die Touristen sogar schieben, weil es der Bus aus eigener Kraft nicht mehr schaffte. Was für eine Strapaze, auch für den Busfahrer. Dieser erlitt auf einer Lichtung in 1.279 Metern Höhe einen Herzinfarkt und verstarb. Bis heute hat sich kein Busfahrer gefunden, welcher den Mumm hat, den Bus hinunter ins Tal zu manövrieren”

“Es war Freinacht, die Dorfjugend von Saint-Pierre-Avez hatte schon seit langer Zeit Jean-Yves im Visier, den ehemaligen Busfahrer, der auf seinem Hof alles mögliche an altem Schrott sammelte. Unter anderem einen alten Schulbus, den er selbst mehr als vier Jahrzehnte steuern durfte, bis er dann endlich in Pension ging. Der Bus war technisch fertig, die Verkehrsbetriebe überließen das Vehikel ihrem treuen Angestellten als Abschiedsgeschenk. Win-Win… Jean-Yves freute sich riesig, und sein Arbeitgeber sparte sich die Entsorgung. So kam es, dass sich immer mehr Schrott ansammelte. Wie die Dorfjugend nun in der Freinacht den Bus auf über 1.200 Meter Höhe gebracht hat, bleibt bis heute ein Geheimnis. Nur noch die Dorfältesten wissen, wie es war… ”

“Ein milder Frühlingstag, die Sonne scheint, es ist angenehm warm, überall sprießen die Gräser und Blüten, es duftet wunderbar. Davon bekommen die 38 Schüler auf dem Weg von Salérans nach Laragne-Montéglin nicht viel mit. Sie sitzen im Schulbus und sind komplett gefrustet. Heute stehen wichtige Klassenarbeiten an, und wie immer, keiner hatte gelernt. Das konnte nur mal wieder in die Hose gehen. Pascal hatte die rettende Idee: ‘Wir entführen den Bus!’. Gesagt getan. Sie zwangen den Busfahrer, indem sie ihm einen frisch gespitzten Bleistift an die Kehle hielten, in Barret-sur Méouge Richtung Saint-Pierre-Avez abzubiegen. Es ging immer weiter hinauf, ausnahmsweise hatten die Schüler auch kein Problem, bei extrem steilen Stellen anzuschieben. Plötzlich erlitt der Busfahrer einen tödlichen Herzinfarkt, der Rest der Geschichte ist bekannt…”

So, da könnte ich natürlich noch einige Ideen dazu schreiben. Ich lass es mal gut sein, Eure Fantasie soll ja auch noch etwas angeregt werden… 😅

Dieser Beitrag wurde erstellt von Christian Srock - 10:27 @ Wandern in der Provence, Geschichten aus der Provence | Kommentar hinzufügen

 
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